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Fundraising / Klug Handeln! / Einführung
„Klug Handeln!“ - Eine kurze Einführung
Fundraising hat als Instrument für systematisches, nachhaltiges Einwerben von Ressourcen (Geld, Zeit oder Dingen) mittlerweile in allen Landeskirchen und in vielen ihrer Kirchengemeinden an Bedeutung gewonnen. Der Begriff, abgeleitet aus dem Englischen (fund = Schatz - to raise = heben, in etwa also "Schätze heben") ist aber seit längerem in der Diskussion, weil er nicht annähernd ausreichend beschreibt, welche Aufgaben damit verbunden sind. Der Pfälzische Begriff „Kluges Handeln“ ist eine deutliche Weitung dieses Verständnisses oder eben „Fundraising PLUS”. Denn bei allem ist kluges Handeln zu allererst Beziehungsaufbau und -pflege. Es gilt, Menschen von der Bedeutung der Botschaft Jesu Christi und der Arbeit ihrer Kirchengemeinde/ Einrichtung zu überzeugen und sie so als Unterstützer*innen zu gewinnen. Nur wer von einer Sache überzeugt ist (wird), hilft auch, sei es materiell oder durch ehrenamtliches Engagement.
Wenn wir aber Menschen darum bitten, etwas zu geben, muss dies in dem Bewusstsein geschehen, dass damit am Ende immer die eigene „Mission“, der Auftrag zur Verkündigung des Evangeliums in Wort, Sakrament und Tat, realisiert werden soll. Die theologische Grundlegung des „Klugen Handelns“ ist daher wichtiger Baustein aller Seminare, Fortbildungen und Beratungen. „Das 'Kluge Handeln' zeugt von einem umsichtigen Agieren der Handelnden in den Kirchengemeinden, das theologisch begründet, wertschöpfend, nachhaltig, geplant und zukunftsorientiert, kurz 'klug' ist, wie das Handeln der klugen Frauen im Gleichnis Mt 25, 1-12.“ (aus: „Klug Handeln als Haushalter Gottes“. Fundraising – Mitgliederorientierung – Gemeindeaufbau. Ein Netzwerk-Konzept. Götz Geburek)

Spenden ist aber keine rein monetäre Angelegenheit. Mit einer Spende gibt man immer auch etwas von sich, es entsteht ein unsichtbares Band zwischen Spender*in und Projekt/Organisation, bzw. denen, die für sie handeln. Persönliche Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit im Umgang und funktionierende Kommunikationswege sind Voraussetzungen für erfolgreiche Beziehungspflege. So werden auch Maßnahmen der Mitgliederpflege-, -bindung und -orientierung zu zentralen Aufgaben eines klugen Handelns.
Hinzu kommt die Schärfung des Blicks auf die Menschen, die als Spender*in angefragt sind, ihnen gilt besondere Würdigung. Ihre Motive zu verstehen und sie angemessen zu begleiten, ist dem Bereich der Philanthropie zugeordnet. Umgesetzt wird das durch eine professionelle, geschulte Haltung und ein hohes Maß an Sensibilität für den Umgang mit Ressourcen (Haushalterschaft) und die genaue Wahrnehmung des eigenen Umfelds. So verstanden, gehört „Kluges Handeln“ zu einer wichtigen Aufgabe kirchlich Verantwortlicher auf allen Ebenen im Haupt-, Neben- und Ehrenamt.